Wie viele von Ihnen wissen, was Energien sind? Das Wort wird in unserem Sprachgebrauch häufig benutzt, der umfänglichen Bedeutung dieses Begriffs sind wir uns oft nicht bewusst. Wir kennen Energie zum Beispiel als eine physikalische Grösse, die eine Wirkung aufzeigt, welche auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen ist. In einem System kann also in dem Mass, wie Energie geleistet oder ausgesendet wird, eine entsprechende Wirkung erzeugt werden. Energie kann sogar umgewandelt werden. Zum Beispiel kann durch die Beschleunigung eines Fahrrads eine Batterie geladen werden, welche eine Lampe durch die elektrische Energie zum Leuchten bringt.
Doch warum erzähle ich Ihnen das? Diese Einleitung mit dem Beispiel des Fahrrad-Dynamos soll verdeutlichen, dass Energie dann einen wichtigen Zweck erfüllt, wenn sie in Bewegung ist. Denn sogenannte Energiestaus können in einem System nicht nur Möglichkeiten verhindern, sondern durchaus kontraproduktiv wirken.
Warum Energie in Bewegung bleiben muss
Bevor ich Ihnen erzähle, warum dieses Prinzip für Sie als Leader entscheidend ist, möchte ich Ihnen zwei Anschauungsbeispiele mitteilen, welche die Botschaft versinnbildlichen.
Eine für den Menschen lebenswichtige Energie ist die Lebenskraft. Wenn irgendwo im Körper Lebenskraft blockiert ist oder ein Körperteil nicht erreicht, hat das schmerzhafte oder gar schwerwiegende Folgen. Um dagegen vorzugehen, werden Bewegung, Massagen oder spezielle Techniken empfohlen, um die Energie wieder in Fluss zu bringen und den Stau aufzulösen.
Ein anderes Beispiel, welches die die negative Wirkung eines Energiestaus verdeutlicht, ist die Energie des Geldes. Geld hilft uns, materielle Wünsche zu verwirklichen. Viele Menschen bringen aber auch Sicherheit und Stabilität mit Geld in Verbindung. Wie es die Grossmutter schon vorgemacht hat, ist man mit genügend Geld unter der Matratze für alle zukünftigen Ereignisse gewappnet. Die Grossmutter unterliegt dabei nicht nur einem Irrtum, sondern entfremdet zusätzlich den Sinn und Zweck der Energiequelle Geld. Denn wie bereits erwähnt, soll Geld die Möglichkeit schaffen, Ideen zu materialisieren und damit ein Tauschmittel für Leistungen sein. Wenn Geld also irgendwo gehortet wird, ohne es in eine Idee zu investieren, verliert es seine Wirkung und seinen Wert.
Die Gedanken – Energien eines Heartfelt-Leaders
In den letzten Wochen ist mir stärker denn je aufgefallen, dass wir Leader eine viel kraftvollere und effektivere Energiequelle als Geld nutzen können, um unsere Ideen, Wünsche und Träume zu materialisieren. Mit dem folgenden Abschnitt will ich Sie inspirieren, diese Energien bewusster und zielgerichteter einzusetzen, sowie sich mit dem dahinterliegenden «Ursache und Wirkung» Prinzip zu beschäftigen. Die Rede ist von der Energie der Gedanken, der Worte und den daraus folgenden Taten.
Gedanken sind Energien, die wir aus dem Äther ziehen und in unser eigenes System hineinlassen. Diese Gedanken gelangen dann in unsere Bewusstseinsebenen und werden durch unsere Aufmerksamkeit und Intensität genährt. Je mehr und je intensiver ein Gedanke durch unsere Aufmerksamkeit und unsere Sinne beachtet und ausgeschmückt wird, desto stärker hinterlässt dieser Spuren in unserem System. Wenn Sie zum Beispiel den Gedanken an einen leckeren Kaffee aufschnappen, sich dann zusätzlich an ihren letzten Aufenthalt im Kaffeehaus erinnern und dann noch beginnen, die leckeren Bohnen zu riechen, die Musik im Kopf zu hören und die Wärme im Körper zu verspüren, die durch den ersten Schluck des Getränks ausgelöst wird, dann hinterlässt dieser Gedanke starke Spuren in ihrem System.
Was dieses Beispiel verdeutlicht, können Sie sich als Leader zum Nutzen machen. Denn was mit dem Kaffee-Beispiel funktioniert, das funktioniert auch mit ihren Zielen und Idealen, welche Sie mit ihrem Team leben wollen. Wie stellen Sie als Leader aber sicher, dass ihre Gedanken zu ihren Mitmenschen durchdringen und nicht irgendwo verstaut werden, wo sie ihre Wirkung und ihren Wert verlieren?
So lassen Sie die Energie fliessen
1. Machen Sie aus Gedanken Worte
Wie können Gedanken als Energie in Bewegung bleiben? Indem sie diese Gedanken realisieren und materialisieren. Und der einfachste Weg, um einen Gedanken zu materialisieren, ist ihn aufzuschreiben. In Ihrem geschriebenen Wort steckt nur dann unerschöpfliches Potential, wenn Sie ihn in einer Form (z.B Schrift) in Umlauf bringen. Egal über welche Kanäle Ihr geschriebenes Wort nun weiterverarbeitet wird, es trägt ihre Energie und Schwingung und somit Ihre Intention mit sich. Denken Sie also das nächste Mal daran, wenn Sie eine Idee oder einen Gedanken mit sich tragen: Schreiben Sie diesen nieder oder machen Sie den Gedanken in einer anderen Form real und teilen Sie ihn mit ihren Mitmenschen. Nur so kann Ihre Idee weiter- und über Sie hinauswachsen.
2. Schaffen Sie einen Kontext, der für Sie und für sich selbst spricht
Bilder sagen mehr als Worte. Oft wissen wir selbst noch nicht, wie wir unsere Gedanken in Worte kleiden können. Oder wir möchten, dass auch andere Menschen mithelfen, dem Gedankenbild die letzten Puzzlesteine hinzuzufügen. Durch einen bewusst gewählten oder gestalteten Kontext können wir Gedankenbilder in den Raum stellen, welche unsere Mitmenschen erreichen und das Weiterentwickeln dieser Ideen provozieren. Ob das nun Bilder, Farben, Musik, Skizzen, Auflistungen, Terminpläne, Scoreboards, usw. sind. Diese Dinge haben alle einen Einfluss auf die Arbeitsumgebung und führen dazu, dass gewisse Gedanken aufgenommen und weiter bearbeitet werden. Beobachten Sie dabei die Resultate und werden Sie sich der Ursache und Wirkung bewusst.
3. Review, Repeat, Reinforce, Rewire
Die Gefahr besteht, dass nach der ersten euphorischen Phase schnell irgendwo ein neues, unbeachtetes Energiedepot entsteht. Typische Beispiele sind angefangene Visionsboards, auf welchen Ziele und Ideen gesammelt wurden, die nun darauf warten verfeinert und schliesslich umgesetzt zu werden. Auch Projektordner mit Meilensteinen und passenden ToDo-Listen, welche das letzte Mal vor vielen Wochen aktualisiert wurden, gehören zu den Topanwärtern der verstaubten Gedanken-Schliessfächer. In diesen Depots ist viel Energie blockiert, welche nur darauf wartet in Bewegung gebracht zu werden. Neben der Verschwendung dieser guten Gedanken erzeugt das Energiedepot bei allen Beteiligten Stresssymptome, da jeder genau weiss, dass dort noch etwas auf sie wartet. Damit Ihnen das nicht passiert, ist es notwendig, dass Sie mit ihrem Team diese Depots immer wieder anschauen und wiederholen, damit Transparenz und Klarheit geschaffen wird. Tauchen Sie gemeinsam erneut in diese Gedanken ein (ähnlich wie beim Kaffee-Beispiel) und verstärken Sie mit allen Sinnen diese Gedankenbilder. Dadurch werden mit jeder Wiederholung neue Verknüpfungen im Hirn gemacht, sodass zusätzlich neue Ideen entstehen oder die bestehenden Konzepte vertieft werden und damit automatisch Taten folgen.
Ich hoffe, ich konnte Sie inspirieren, Ihre eigenen Energiestaus zu lösen und Ihre Gedanken niederzuschreiben und mit Ihrem Team zu teilen. Wenn Sie diesen, bei weitem nicht abschliessenden Beitrag lesen, fällt Ihnen vielleicht auf, wie kraftvoll, aber auch umfänglich diese Betrachtung der Energie ist. Um mit dieser hohen Achtsamkeit ans Werk zu gehen, bleibt Ihnen keine andere Wahl, als sich mit weniger aber umso wichtigeren Aufgaben zu beschäftigen. Nehmen Sie diese Herausforderung an, um ein einfacheres, dafür mehrfach wirkungsvolleres Leben zu führen. Dadurch werden Sie mehr Reichtum, mehr Einfluss und mehr Harmonie im Leben gewinnen.
Adrian Koop ist Chief Path Creator der Laser Lab AG und Trainer der Personal Breakthrough Academy.