Wie weiss ich, dass ich etwas weiss?

Wie viele von Ihnen kennen das: Sie grübeln schon lange über etwas nach, finden keine passende Lösung und werden immer unruhiger. Und dann plötzlich in einem ruhigen Moment kommt ein “Geistesblitz”. Sie schreiben Ihre Gedanken auf und stürmen zu Ihrem Kollegen, um die Idee zu besprechen. Er fragt: “Und woher weisst du, dass das stimmt?”. Sie überlegen und antworten schliesslich: “Keine Ahnung – ich weiss es einfach!”. In dem Moment ist Ihnen nicht klar, warum und woher diese Informationen gekommen sind. Trotzdem sind Sie überzeugt, dass diese der Wahrheit entsprechen.

Was ist diese Fähigkeit, welche Ihnen solche Eingaben schenkt und wie können Sie diese bestärken und weiter kultivieren? Wir gehen diesem Phänomen auf den Grund, indem ich Ihnen jeweils eine kurze Theorie mitteile und dann eine kleine Geschichte erzähle, wie ich dies am eigenen Leib erfahren habe.

Intuition – Der innere Wegweiser

Diese in der Einleitung beschriebene Fähigkeit nennt sich Intuition. Sie gibt Ihnen Hinweise, welche Sie in Ihrem geschäftigen und lauten Alltag nicht erkennen können. Dabei greift die Intuition auf eine unendlich grössere Wissensquelle zu, als es unser Verstand im weltlichen Bewusstsein je vermag. Doch um an dieser unerschöpflichen Quelle anzuzapfen, müssen die Gedanken und somit auch der ganze Körper beruhigt werden. Denn in einem unruhigen Geist kann sich diese Weisheit nicht spiegeln, sowie es der unendliche Himmel in einem stürmischen Wasser nicht kann. Ist aber ein Zustand der inneren Ruhe eingekehrt, kann die Frage oder Aufgabe gestellt und die passende Lösung offenbart werden. Das ist die Kraft der Intuition, die Sie dann heimsucht, wenn Sie ihren Körper und Geist beruhigt haben und bereit sind, die Lösung zu sehen.

Meine Geschichte – Teil 1:

Im Jahre 2019 trat ich die Aufgabe an, ein Unternehmen, dass bereits seit 4 Generationen bestand, erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die Zeit für eine Transformation und die Ausrichtung für neue, zeitgemässe Ziele war gekommen. Obwohl die Möglichkeiten und Ideen vielseitig waren, überrannten mich die Zweifel, ob die Aufgaben umsetzbar seien und ich als Leader fähig genug wäre. Diese Vielzahl an Meinungen und gleichzeitigen Missständen hatten mich komplett überfordert und gelähmt.

Vergebens suchte ich nach Hilfestellungen – doch keine Rettung in Sicht. Nach jeder neuen Idee kam eine vermeintlich bessere und so zog ich mich ernüchtert zurück. Diesen Rückzug nutzte ich um meinen “Traum-Weg” zu finden und zu skizzieren.  Dabei war mir egal, ob es diesen Weg schon gab oder ob meine Wegbegleiter diesen überhaupt als umsetzbar betrachteten. Ich wollte einfach sehen, wo er mich in Gedanken hinführt. Diese sich über mehrere Tage hinziehende Arbeit versetzte mich in einen derartigen “Flow-Zustand”, dass alles um mich herum verstummte. Ich spürte, dass es sich für das, was sich mir zeigte, zu kämpfen lohnte – auch wenn ich noch gar nicht wusste, welchen Kampf es auszufechten galt. Aber ich wusste intuitiv, dass er kommen würde und ich dann eine wegweisende Entscheidung treffen müsste.

Wissen – Neugier führt zu Wissen

“Ich weiss einfach, dass es so ist!”. Intuitive Eingebungen sind so stark und klar, dass es einige Zweifel oder Zweifler braucht, um jemanden von der gewonnenen Überzeugung abzubringen. Doch durch diese Überzeugung allein werden die anstehenden Aufgaben nicht gelöst. “Ideen sind einfach – die Ausführung ist alles!” lautet ein Zitat von John Doerr. Nun wird also Ihr Teil zum Fortschritt benötigt. Durch die Beruhigung von Körper und Geist konnten Sie den inneren Wegweiser wahrnehmen. Doch um der Intuition Stärke zu verleihen und das Vertrauen in das eigene GPS zu belohnen, müssen Sie der Eingebung folgen und weiter auf den Grund gehen. Sobald Sie Informationen, Hinweise und Gründe zu diesem Bauchgefühl sammeln, steigt nicht nur Ihr Wissen, sondern auch Ihr Urvertrauen. Sie bestätigen sich damit selber, dass Ihr Bauchgefühl absolut richtig war, und bringen theoretischen Sinn in die neue Realität.

Meine Geschichte – Teil 2:

Ich war also der Überzeugung, dass der Weg, der sich mir offenbarte, der richtige war und auch der einzige, den ich in dem Moment gehen wollte. Getragen von dieser Kraft begann ich zu recherchieren, zu fragen und zu beobachten. Ich wollte herausfinden, wie ich diese lähmende Wirkung bei mir und meinem Umfeld heilen könne – denn meine Massnahmen entsprachen nach wie vor meinen alten Gewohnheiten.

Mein Ziel war es, von jemandem zu lernen, der das verkörperte, was ich in meinem Gedankenspiel gesehen hatte. Diese Neugier brachte mich schliesslich über verschiedene Umwege an eine Ausbildung, die ich im ersten Moment nicht besuchen wollte. Doch meine Verzweiflung, mein intuitives Vertrauen und die Neugier, welche die Beschreibung dieser Ausbildung in mir weckten, waren stärker als meine Bequemlichkeit. Zum Glück – denn an diesem Ausbildungstag habe ich alle Hinweise, Methoden und Techniken bekommen, die ich für meine nächsten Schritte brauchte. Und noch besser: Sie hat mir Beziehungen zu Menschen geschenkt, die mich bei diesen Schritten begleiteten und führten.

Verstehen – Wissen ist wenig, können ist König

Wann wissen wir wirklich, dass wir etwas wissen? In der Schule wird gelehrt, wie man sich Dinge einprägen, also memorieren kann. Dies, in der Hoffnung, dass zum Zeitpunkt der Prüfung die passenden Theorien gezückt und wiedergegeben werden können. Doch was passiert, wenn sich eine Aufgabe anders darstellt, als sie zuvor eingeprägt wurde? Oder wenn die Aufgabe zu einem Zeitpunkt gestellt wird, an dem man gänzlich unvorbereitet ist? Dann nützt einem alles Bücherwissen nichts. 

Um das erworbene Wissen zu verstehen, müssen wir einen entscheidenden Schritt weiter gehen. Sie müssen das erlernte in die Tat umsetzen. Nach dem Motto von Nike: Just do it. Durch die Erfahrungen und die Wiederholungen in verschiedenen Situationen gewinnen Sie neue Erkenntnisse. Ihr Unterbewusstsein macht aus diesen Erkenntnissen Sinn und beginnt, die losen Punkte miteinander zu verbinden. Daraus entsteht ein immer tieferes Verständnis für die Materie und ein immer umfassenderes Bewusstsein für die Zusammenhänge der Dinge. Daraus entsteht wieder neues Wissen und dieses neue Wissen bestätigt und stärkt zusätzlich Ihre intuitiven Fähigkeiten. Sie sehen – eine positive Aufwärtsspirale. Diese lässt sich unendlich und beliebig erweitern, bis Sie eins mit dem Quell dieser Intuition werden. Ein Ziel, dass es sich anzustreben lohnt.

Meine Geschichte – Teil 3:

Ich hatte also das Wissen, das ich brauchte, um meine Situation zu verändern. Voller Tatendrang machte ich mich ans Werk, um das Gelernte anzuwenden. Doch schon früh merkte ich, dass das Umfeld einen grossen Einfluss auf die Resultate hatte. Jeder Mensch reagierte anders auf die Transformation und jede Aufgabe stellte sich anders dar als die zuvor. Doch einiges wusste ich auch da: Das war einer dieser Kämpfe, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Und ich hatte entschieden, nicht aufzugeben. Ausserdem wusste ich, dass ich nicht allein war. Und zuletzt wusste ich, dass ich mich auf meine Intuition verlassen kann – und die sagte mir: Ändere dich zuerst selbst und dann änderst du auch andere.

Eigentlich hätte ich Ihnen in diesem Beitrag auch lediglich die Theorie der «Intuition-Wissen-Verstehen Aufwärtsspirale» erzählen können. Denn die Theorie allein hört sich bereits intuitiv richtig an. Das dachte ich mir jedenfalls, als ich sie zum ersten Mal hörte. Doch erst durch meine Nachforschung zum Thema Intuition und durch mein mehrfaches Bewusstmachen, dass sich mir dieses Gesetz in allen erdenklichen Situationen offenbart, kann ich heute ansatzweise verstehen, was sich dahinter verbirgt. So war es für mich selbstverständlich, dass zu diesem Beitrag eine persönliche Geschichte dazugehört.

Und wenn Sie intuitiv das Gefühl haben, dass der von mir beschriebene Ausbildungstag eine lohnende Investition ist, dann will ich Ihnen hier weiteres Wissen dazu schenken. Doch um zu verstehen, was sich mir an diesem Tag offenbarte, müssen Sie Ihre eigene Erfahrung machen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Folgen Ihres inneren Wegweisers.

Adrian Koop ist Chief Path Creator der Laser Lab AG und Trainer der Personal Breakthrough Academy.